Hilfsprojekt Licht Mariens 2019


Hilfsprojekt Licht Mariens – Brot und Schule 2019 

Freunde Mariens – Schule und Brot für Tansania

 Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 133

Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 133

Im Jahr 2019 wurde ein weiterer Artikel im Rahmen des Hilfsprojektes “Licht Mariens – Brot und Schule” in der Quartalszeitschrift “Medjugorje” Nummer 133 des gemeinnützigen Vereins “Gebetsaktion – Königin des Friedens – Medjugorje” über das Projekt “Brot und Schule” von Pater Aidan und Anna-Maria Hübscher veröffentlicht. Die gesammelten Spendengelder haben zum Aufbau des Hilfsprojektes in der Diözese Moshi in Tansania maßgeblich beigetragen.

BROT UND SCHULE FÜR TANSANIA
Interview mit Anna Maria Hübscher – das Gespräch führte für die Gebetsaktion Dr. Maximilian Domej

Anna Maria Hübscher ist Obfrau des Vereines „Schule und Brot für Tansania“. Im Jänner 2019 besuchte Sie Pater Dr. Aidan Msafiri in seiner Heimatdiözese Moshi. Beeindruckt von der Dankbarkeit und den Nöten der armen Familien ist Sie mit frischem Elan zurückgekehrt, dieses spezielle Schulprojekt weiter tatkräftig zu unterstützen. Wir von der Gebetsaktion fühlen uns bestärkt und dankbar, dass wir mit unserer Aktion Licht Mariens wieder für Pater Aidans Schulprojekte einen Spendenaufruf tätigen können. Die Bildung ist das wichtigste Gut, welches man den Menschen weitergeben kann. Bildung verhindert Armut. Setzten wir ein gemeinsames Zeichen der christlichen Nächstenliebe.

Du bist vom Verein „Hilfe für Tansania Brot und Schule“. Eine Deiner ersten Aktionen war, dass Du Dir vor Ort von der Arbeit von Pater Aidan in Tansania selbst ein Bild machst. Kannst Du mir ein bisschen erzählen, wie Deine Reise verlaufen ist und welche Eindrücke das waren. Vorerst möchte ich Dich bitten, dass du Dich kurz unseren Lesern vorstellst.

Mein Name ist Anna Maria Hübscher, ich bin Pensionistin und war Kindergärtnerin und Kindergartenleiterin. In der Pfarre bin ich tätig und überall, wo es möglich ist zu helfen. Pater Aidan habe ich kennen gelernt, als er bei uns in Gerasdorf Kaplan war. Dort war ebenso Pfarrer Knotzinger, der mir in meiner Kindheit, in meiner Jugend, den Weg zu Jesus Christus gezeigt hat. Pater Aidan hat Positives und Negatives in Gerasdorf erlebt, doch nachdem er die Ausbildung abgeschlossen hat, ist er mit positiven Gedanken zurückgekehrt. Voriges Jahr ist er wieder zurück gekommen und er hat gefragt, ob ich ihm helfen könnte einen Verein zu gründen. Zuerst hab ich „ja“ gesagt und dann doch „nein“ aber dann hab ich doch überlegt und er hat mir leid getan, wenn er zurück geht und keinen Verein hat. Also entschied ich mich es zu probieren. Daraufhin bin ich heuer nach Tansania geflogen, weil ich mir ein Bild davon machen wollte, um zu sehen was dort ist, wie ich helfen kann und wie ich nützlich sein kann. Dort habe ich gemerkt, dass es sehr wichtig ist, dass man vor Ort und Stelle hilft und nicht nur spendet und dass man nur helfen kann aber die Menschen dort nicht „ummodeln“ soll, weil sie dort glücklich sind.

Pater Aidan hat einen Komplex einer Missionsstätte, die schon über hundert Jahre dort besteht. Wie wir gerade auf diesen Bildern gesehen haben, gibt es dort einen Kindergarten, eine Volksschule, eine Mittelschule und berufsbildende Schulen für die älteren Kinder. Wie viele Kinder sind in diesem Komplex?

Im Kindergarten gibt es über 100 Kinder, die Schulkinder sind über 400, von den großen weiß ich es nicht ganz genau, da wurde ich nur durchgeführt. Auch ein Spital gibt es dort in der Nähe. Das ist alles beisammen.

Ist das die einzige Chance für diese Kinder in dieser Region eine Schulausbildung zu bekommen oder gibt es auch staatliche Schulen?

Es gibt auch staatliche Schulen, aber die können sich die armen Menschen kaum leisten.

Was wird von den Spenden finanziert?

Die Uniformen und die Bekleidung, das Essen natürlich und die Lehrpersonen, diese werden auch bezahlt. Es ist hilfreich, wenn das Geld dorthin geschickt wird und dort an Ort und Stelle eingesetzt wird.

Haben sie dort eine Küche wo gekocht wird?

Ja, haben sie. Und wenn die Kinder gut gegessen haben, dürfen sie wieder nach Hause weil zu Hause gibt es wahrscheinlich nicht sehr viel zu essen. Pater Aidan holt sich die Kinder von den Ärmsten der Armen.

Wir kennen Pater Aidan als sehr freundlichen, sehr weltoffenen und sehr intelligenten Priester mit einem sehr großen Herz. Wie hast Du ihn erlebt?

Ja, er sorgt sich sehr um alles. Ich frage mich oft woher er diese Kraft herholt, sich um alle zu kümmern, von den Kindern aus dem Kindergarten bis hin zu den Jugendlichen. Er ist auch Umweltvertreter in Tansania. Es ist super was der Mensch alles leisten kann.

Du warst dort auch in der Heiligen Messen. Wie ist dort das religiöse Leben?

Das ist für die Afrikaner ganz wichtig. Es gibt vier Heilige Messen in dieser großen Kirche und diese sind immer voll. Um 6:00 Uhr gibt es die erste Heilige Messe, die ist für die etwas älteren Menschen. Dann um 8:00 Uhr. Um 10:00 Uhr die Kindermesse und um 12:00 Uhr haben die Jugendlichen noch Heilige Messe, jedes mal zwei Stunden. Was ich dort gelernt habe, bei der zweiten Heiligen Messe am zweiten Sonntag, als wir zur 8:00 Uhr Messe hingegangen sind, dort war wie immer alles voll und man hört noch Musik und Gesang und die Menschen kommen nicht heraus, erst nach 20 Minuten, die Leute stehen geduldig und warten. Bei uns wären die Leute schon heim gegangen.

Wieso dauern die Heiligen Messen dort so viel länger?

Das war für mich ein Erlebnis. Du hast den Zelebranten, Pater Aidan war der Zelebrant. Er predigt natürlich wie bei einer normalen Messe. Dann bin auch ich dazu gekommen zur Begrüßung und habe ein paar Worte sagen dürfen. Vor dem Ende der Heiligen Messe kommt der Pfarrer von der Pfarre und predigt auch. Und dann kommt nach dem Pfarrer noch der Bürgermeister und erzählt, was es Neues gibt. Das geht dann eben in die Länge. Oder bei der nächsten Messe wurde dreimal für verschiedene Projekte abgesammelt. Da gehen aber die Leute einzeln nach vor und werfen Geld in die Kassa. Und da wird dann auch gesungen.

Man sieht oft in Filmen dass es dort sehr rhythmische Musik gibt, ist das wirklich so?

Ja, es ist immer sehr viel Musik dabei.

Auf den Bildern sieht man auch einige Klosterschwestern, die Pater Aidan helfen. Sind sie auch als Lehrpersonal in den Schulen tätig oder nur im Kindergarten?

Ich habe in der Schule eine Schwester gesehen und auch im Kindergarten ist eine Leiterin. Sie wohnen auch innerhalb von dem Projekt. Dort gibt es, wie gesagt, ein Spital und ein Schwesternhaus, wo sie wohnen. Sie betreuen auch speziell den Garten und bauen alles an. Es gibt hier einen wunderbarer guten Boden.

Moshi liegt am Fuße des Kilimandscharo. Man sieht auf den Bildern, dass dort alles sehr grün ist. Wie schaut die Stadt aus? Wie sind die Straßen? Gibt es dort das Gefühl einer sicheren Stadt?

Naja, von einer Stadt kann man da nicht reden. Es ist eigentlich ein Gebiet. Kelenamision nennt sich dieses Gebiet. Ich sage, es sind im Urwald versteckte Häuser. Es gibt nur Wege mit roter Erde und wenn es regnet, ist es auch recht “gatschig”. So kann man sich das dort vorstellen. Die Kindergartenkinder müssen dann sehr weit gehen in dem Gatsch, in dem Regen, bis sie zum Kindergarten kommen. Deshalb ist unser jetziges Projekt, dass wir einen Bus brauchen, damit wir die kleinsten Kinder abholen können.

Es ist sicher interessant, wenn wir unsere eigenen Kinder oder Enkelkinder sehen, ich glaube, da kann man sich es nur schwer vorstellen mit vier Jahren hunderte Meter zur Schule zu gehen. Gehen die Kinder in einer Gruppe oder werden sie von den Eltern hingebracht?

Meistens von der Oma, da die Eltern und jüngeren Verwandten keine Zeit haben.

Wie sind die Familienstrukturen dort?

Es ist so, dass sie alle gemeinsam in einem Haus wohnen. Besser gesagt in einem Häuschen oder in einer Hütte, etwa ganz einfaches. Was mir aufgefallen ist, die eigenen Angehörigen, die gestorben sind, werden im eigenen Garten begraben. Die Menschen brauchen keine Grundsteuer zu bezahlen, sie erben immer vom Vorhergehenden das Grundstück oder das Haus. Dieses wird dann weiter betreut aber es darf nur von einem Erbe übernommen werden. Das bedeutet, die anderen Kinder erhalten nichts und das Erbe muss in der Familie bleiben und darf auch nicht weiter verkauft werden.

Die Menschen haben dort eine Kapelle, wo sie Rosenkranz beten. Hast Du das auch gesehen?

Ja, es ist so, dass Pater Aidans Mama einmal in der Woche den Rosenkranz betet. Sie treffen sich auch bei der Mama im Hof, wir Frauen, und beten. Aiden hat auch eine eigene Kapelle in Mamas Haus errichtet und dort wird auch gebetet und für die Familie die Heilige Messe gefeiert.

Grace kommt aus diesem Kindergarten und hat diese Schule besucht. Sie hat schließlich auf der Universität in Moshi studiert. Sie war dann einige Jahre in Wien im Magisterium und hat dieses erfolgreich abgeschlossen. Das heißt, sie ist eine Frucht des Hilfsprojektes von Pater Aidan und vor allem von allen Lesern, die großzügig gespendet haben. Hast du das Gefühl, sie gehört dort hin und die Menschen waren froh, dass sie Grace wieder sehen konnten.

Ich glaube, sie würde gerne zu Hause in ihrer Heimat ihr Wirken weiter machen. Man muss aber auch Wege finden, wie man den Menschen am besten helfen kann und verstehen, was die Menschen brauchen. Da ist sie jetzt auf der Suche.

Kannst Du uns noch etwas über Pfarrer Knotzinger sagen, wie Du ihn erlebt hast und wie er war.

Kurt Knotzinger ist für mich wirklich ein Vorbild und angenehmer Mensch gewesen, der mich sehr unterstützt hat in der Jungschar Zeit. Ich kann mich erinnern, meine Eltern waren auch Flüchtlinge aus Schwaden. Wir sind in Oberösterreich geblieben und dort bin ich in einer Baracke auf die Welt gekommen. Mit Ersparten haben wir uns ein kleines Häuschen in Gerasdorf gekauft. Meine Eltern waren gute Geschäftsleute, besonders meine Mutter ist oft auf einen Markt im 2. Bezirk gegangen und hat dort Waren verkauft. Damals war Kurt Kaplan und hat uns betreut. Er ist mit dem Rad gekommen und hat uns etwas zum Essen gebracht, weil er sich immer um uns gesorgt hat. Damals war ich neun Jahre alt. Später ist er bei uns Pfarrer geworden. Er hat immer zu mir gesagt „Anne Marie du bist für eine Kindergärtnerin geeignet“. Schon damals hat er mir meine Wege gezeigt.

Du hast einmal gesagt Du würdest vielleicht sogar Klosterschwester werden.

Ach ja, das war in Lourdes: er hat mich dorthin mitgenommen und dort hab ich einen Pater getroffen der gesagt hat „Anne Marie geh mit mir in die Mission nach Afrika“. Ich wäre gern mitgegangen aber damals war ich noch nicht fertig mit meiner Berufsausbildung. So wurde das erste Mal das Thema “Afrika” und “Mission” angesprochen. Ich habe damals gesagt, wenn ich bis 25 Jahre einen Mann finde, heirate ich, ansonsten geh ich in die Mission. Ich habe einen Mann gefunden. Er ist leider voriges Jahr gestorben, daher habe ich jetzt wieder mehr Zeit, um Gutes zu tun.

Brot und Schule – Aktion für Tansania

Seit zehn Jahren unterstützt die Gebetsaktion mit der Aktion „Licht Mariens“ die sozialen Projekte von Pater Dr. Aidan Msafiri in Tansania. Pater Aidan ist ordentlicher Professor für Philosophie und Ethik an der theologischen Fakultät St. Augustin in Tansania. Inspiriert von der großen Gnade in Medjugorje versucht er in seiner Diözese die Botschaften von Medjugorje zu verbreiten. Er ist zutiefst dankbar für die jahrelange Unterstützung seiner Projekte und sagt immer wieder, dass er für alle Wohltäter täglich betet. Um auch in Zukunft im Dienste der Muttergottes so viel Gutes tun zu können, bittet er uns ihm weiterhin bei seinen Projekten zu helfen. Im April 2018 gründete Pater Aidan gemeinsam mit Freunden aus Österreich den Verein: „Freunde Mariens – Brot und Schule für Tansania“. Wir von der Gebetsaktion sind froh, dass diese Aktion mittlerweile eigene Wurzeln geschlagen hat und möchten es in unserem Heft weiterhin unterstützen.

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